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KAB-Kreisverband Erding bei der Firma Söhl in Obertaufkirchen
Hans Söhl erklärt den derzeitigen Aufbau von Ackerland und zeigt anschaulich, wie wirksamer Boden- und damit verbunden, Hochwasserschutz, dies verändern kann
Erding / Obertaufkirchen
Schon einige Male ist der Unternehmer Hans Söhl bei Veranstaltungen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) als Gast aufgetaucht und immer ergaben sich interessante Gespräche. Was KAB-Mitglied Matthias Lex auf die Idee brachte, den Spieß umzudrehen. Der Betriebsbesuch des Kreisverbands, der bei der KAB auch immer mit Fragen zu Arbeitsplatzqualität, innerbetrieblicher Transparenz und Mitbestimmung verbunden ist, führte die KAB´ler nach Obertaufkirchen.
Die Firma Söhl bietet seinen überwiegend gewerblichen Kunden formvollendete Blechverarbeitung kombiniert mit der Präzision des Maschinenbaus an. Immer schwieriger wird es für diesen anspruchsvollen Beruf tatsächlich auch geeigneten Nachwuchs zu finden. „Die großen Betriebe scheinen für die Jugend interessanter zu sein“, meint der Inhaber, der aktuell fünf Mitarbeiter beschäftigt. Schnell wird auch klar, wie Söhl den Begriff „Preiswert“ definiert. Seine Produkte seien keine Wegwerfartikel und ihm eine ressourcenoptimierte Kreislaufwirtschaft ein Herzensanliegen. So sind Abschnitte von Eisenstangen kein Abfall sondern Reste, für die er anderweitig Verwendung findet.
Am liebsten würde er mit „grünen Ideen schwarze Zahlen machen“. Und spätestens jetzt wird es für die Hobbygartler der KAB spannend. Hans Söhl ist in den letzten Jahren zum Experten für Terra Preta geworden. Die schwarze Erde der Indios hat Jahrhunderte lang für eine stabile Lebensgrundlage im von Natur aus nährstoffarmen Amazonas-Urwald gesorgt. Dieser durch menschliche Bewirtschaftung aufgewertete Boden kann auch bei uns hergestellt und im eigenen Garten oder auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um die Erträge zu erhöhen.
Der Tüftler hat ein System zur Energieerzeugung, integriert in ein die Bodenfruchtbarkeit steigerndes Gesamtkonzept zum Wohle der Menschen entwickelt. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei eine spezielle Holzkohle. Hans Söhl zeigte im Verlauf des Nachmittags den KAB-Mitgliedern wie sie hergestellt wird, die Anwendung im eigenen Vorführgarten, Auswirkungen auf den Boden, die Fermentation von Garten- und Küchenabfällen sowie die Wurmkompostierung.
Jeder Gartenbesitzer und Landwirt könne dies in die Tat umsetzen. Im Humus werde das klimaschädliche Kohlendioxid auf natürliche Weise gebunden, so Söhl. Die Herstellung von sauberer Holzkohle sei eine Fruchtbarkeit steigernde Tätigkeit zum Wohle der Menschen. Bereits mit einer herkömmlichen Blechbüchse lasse sich im heimischen Kachelofen Holzkohle erzeugen.
Die Kohle sei porös wie ein Schwamm und dauerhaft strukturstabil. Durch die große Oberfläche werde auch Sauerstoff mit der Kohle in den Boden eingebracht. Gleichzeitig diene die Kohle als Wohnung für nützliche Bakterien, Pilze und Algen. Kohle zusammen mit fermentierten Mikroorgansimen binde Nährstoffe in der Gülle während der Lagerung und mache sie bei Bedarf wieder pflanzenverfügbar. So werde die volle Ausnutzung des Düngepotentials erreicht. Eine so behandelte Gülle vermindere die Geruchsbelästigung, die Ätzwirkung lässt nach und trägt so wesentlich zum Humusaufbau bei.
Der extreme Starkregen in vielen Regionen Bayerns sei „dramatisch“, die Überschwemmungen aber auch Ergebnis unsere Wirtschaftsweise. Die Böden könnten wegen Bodenverdichtung und intensivem Ackerbau diese Regemaßen nicht aufnehmen. Nur konsequenter Bodenschutz und Humusaufbau wären ein nachhaltiger Ansatz. Dazu brauche es keine Agrar- und Baukonzerne.
KAB-Vorsitzender Josef Aigner, bedankte sich abschließend bei Hans Söhl für den informativen Betriebsbesuch mit den Worten. „Uns als KAB ist es wichtig nicht nur auf bestehende Probleme hinzuweisen, sondern immer auch neue Denkansätze und Lösungen vorzustellen.“