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Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Erding
Die Initiative „Bunt statt Braun“ wurde im Jahr 2000 gegründet und setzt sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus ein. Ihr Ziel ist es, eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft zu fördern.
Durch zahlreiche Aktionen, Veranstaltungen und Projekte wird ein starkes Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung gesetzt. „Bunt statt Braun“ steht für den respektvollen Umgang miteinander und unterstützt Menschen dabei, sich gegen Intoleranz und Vorurteile zu engagieren.
Im Interview steht Frau Ulla Dieckmann, geboren 1963, die sich seit vielen Jahren aktiv im sozialen und politischen Bereich engagiert. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin und stellvertretende Bürgermeisterin von Wörth. Zudem ist sie Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag Erding und ist seit der Gründung des Landkreisbündnisses „Bunt statt braun“ vor rund 2 Jahren eine der Mitinitiatorinnen und fungiert als Sprecherin des Bündnisses.
ED-Live.de:
Frau Dieckmann, Wie hat das Projekt "Bunt statt Braun" Ihre persönliche Sichtweise auf Vielfalt verändert?
Es hat meine Sichtweise bestärkt, dass Vielfalt unsere Gesellschaft bereichert. Es hat mir aber auch gezeigt, dass wir für die Werte unserer Verfassung, die Errungenschaften unserer Demokratie immer wieder aufs Neue einstehen und arbeiten müssen.
ED-Live.de:
Können Sie eine persönliche Erfolgsgeschichte erzählen, die durch das Projekt "Bunt statt Braun" inspiriert wurde?
Eine Erfolgsgeschichte ist, dass sich viele Gemeinden im Landkreis bei den landesweiten Aktionstagen der „Langen Nacht der Demokratie“ beteiligt haben, die auf große Resonanz gestoßen sind. Ich freue mich persönlich, dass wir in Wörth zusammen mit einem jungen Organisationsteam mit unserer Veranstaltung viele Kinder und Jugendliche erreicht haben. Kinder und Jugendliche müssen Beteiligung, Demokratie positiv vor Ort erleben. Das ist die beste Prävention gegen demokratiefeindliche Einstellungen.
ED-Live.de:
Welche Herausforderungen hat das Konzept "Bunt statt Braun" in der Gemeinschaft erlebt und wie wurden diese bewältigt?
Die größte Herausforderung ist das kleine finanzielle Budget, das uns zur Verfügung steht. Wir sind kein Verein, sondern ein offenes Bündnis für Vielfalt und Demokratie. Viele Veranstaltungen und Aktionen werden durch großes ehrenamtliches Engagement getragen, durch Spenden oder privat finanziert. Eine weitere Herausforderung war in der Vergangenheit der Vorwurf, ein Bündnis für Vielfalt und Demokratie wäre zu politisch. Politisch ist es immer, wenn man sich für die Gesellschaft einsetzt.
ED-Live.de:
Welche unerwarteten positiven Auswirkungen hat das Projekt auf die Gemeinschaft gehabt?
Das Interesse an unserem Bündnis und die Akzeptanz ist viel größer geworden. Für die Demonstration im Februar 2024 auf dem Volksfestplatz in Erding gab es eine breite Unterstützung im Landkreis. Die Teilnehmerzahl von fast 3.000 Bürgerinnen und Bürgern bei klirrender Kälte war ein großer Erfolg.
ED-Live.de:
Wie könnten Schulen besser mit dem Konzept "Bunt statt Braun" arbeiten, um die Botschaften besser umzusetzen?
Viele Schulen im Landkreis haben die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus“. Sie sensibilisieren und arbeiten thematisch zu dem Thema mit Projekten und Aktionen innerhalb der Schulgemeinschaft. Das ist innerhalb des Lehrplans sicherlich eine Herausforderung. Kinder und Jugendliche sollten Demokratie, Beteiligungsformen vor Ort erleben. Das machen viele Schulen schon vorbildlich. Das ist aber sicher noch ausbaufähig, über die bestehenden Schulforen hinaus.
ED-Live.de:
Wie sieht die Zukunft von "Bunt statt Braun" aus und welche neuen Projekte sind geplant?
Wir freuen uns, dass sich immer mehr junge Menschen und Bürgerinnen und Bürger im Bündnis beteiligen. Wir werden wieder mit Aktionen an den nächsten Tagen der Demokratie teilnehmen. Große Sorge bereitet uns der Antisemitismus, der in der Bevölkerung immer mehr Fuß fasst. Das Thema werden wir aktiv angehen, um Vorurteile und fake News zu entkräften.
Das betrifft auch die zunehmende migrationsfeindliche Stimmung. Ohne Menschen aus anderen Ländern wären unsere Krankenhäuser schon lange nicht mehr arbeitsfähig. Das betrifft die gesamte Arbeitswelt und unsere Gesellschaft. Wir werden weiterhin öffentlich für Vielfalt und Demokratie einstehen und gemeinsam Zeichen setzen.
Vielen Dank, Frau Dieckmann, für das informationsreiche Interview. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrem wertvollen Engagement!
Das Interview führte Lojain Khattab.
Ziele von „Bunt statt Braun“:
Einen Landkreis zu schaffen, der frei von Rechtsradikalismus ist und Toleranz fördert.
Rechtsextremistischen Bestrebungen langfristig den Nährboden entziehen.
Eine offene, friedliche und respektvolle Gesellschaft fördern.
Allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen und eine vielfältige Gemeinschaft zu stärken.
Einen Beitrag zur Integration von geflüchteten Menschen in Deutschland leisten.
Die Werte der Demokratie sowie Weltoffenheit, Vielfalt und gegenseitige Unterstützung vertreten.
Die Mitglieder setzen sich zusammen aus:
Vertretern verschiedener politischer Bereiche
Engagierten Persönlichkeiten aus der Gesellschaft
Vorsitzenden sozialer Organisationen
Sprecherinnen und Sprecher
Vorsitzenden der Erdinger Tafel
Katholischen Pfarrern
Studierenden
Unsere Arbeit und Erfolge:
Veranstaltungen und Aktionen: große Events wie „Laut gegen Rechts“ mobilisieren viele Menschen und zeigen die Bedeutung kultureller Veranstaltungen im Kampf gegen Intoleranz.
Bildungsangebote: Schulungen und Workshops zu Demokratie, Toleranz und der Geschichte des Rechtsextremismus sowie kreative Initiativen wie der Kurzfilmwettbewerb „20 Sekunden gegen Rechts“ fördern Bewusstsein und kreativen Ausdruck.
Engagement und Mitgliedschaft: Jeder kann sich durch Teilnahem an Veranstaltungen, Workshops oder als freiwilliger Helfer aktiv einbringen.
Weitere Informationen zu dem Projekt "Bunt statt Braun" finden Sie hier https://www.bunt-ed.de/
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