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Quelle: Landwirtschaft im Landkreis Erding (v.l.n.r.): Fritz Gruber, Joachim Käs, Johannes Oberndorfer, Franz Faltermeier
Im Gasthaus Menzinger fand die Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften (Arge Jagd) im Landkreis Erding statt.
Der Arge-Vorsitzende Fritz Gruber durfte dazu zahlreiche Ehrengäste begrüßen.
Er freute sich über einen rückläufigen Schwarzwildbestand im Landkreis Erding und über die erfolgte Schonzeitverkürzung für Rabenkrähen, die dazu beiträgt, den hohen Krähenbestand besser in den Griff zu bekommen.
In seinem Grußwort ging der stellvertretende Landrat Franz Hofstetter u.a. auf das konsequente Handeln des Landkreises Erding beim Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) ein. Waldbauern-Vorsitzender Rainer Mehringer appellierte an die Jagdgenossen, sich genau zu überlegen, wer die Jagd vor Ort ausübt. Bedingung muss ein ungehindertes Aufwachsen der Hauptbaumarten sein – ohne größere Verbiss- und Verfegeschäden. Die Jagdgenossen sollten hier die geeigneten Jagdmethoden einfordern. Außerdem ging Mehringer auf den aktuell stabilen Holzpreis im dreistelligen Bereich ein. Als „Tiertragödie“ bezeichnete er die ca. 950 getöteten Rehe durch den Straßenverkehr im vergangenen Jahr im Landkreis Erding.
Kreisjagdverbandsvorsitzender Thomas Schreder beschrieb die Zusammenarbeit von Bauern und Jägern als zentrales Element für eine funktionierende Jagd. Eines der größten Probleme stellen für ihn die 1.400 registrierten Krähenpaare in Erding dar. Auf die Krähenproblematik ging auch der BBV-Bezirkspräsident Ralf Huber ein. Die Möglichkeit einer Entnahme der Tiere ist für ihn absolut wichtig. Auch zum Bundeswaldgesetz hatte er eine ganz klare Meinung. Darin ist die Naturverjüngung verankert. Für ihn sollten dort Strafen fällig werden wo dies nicht umgesetzt wird.
Der Landtagsabgeordnete Nikolaus Kraus aus Ismaning berichtete über die Problematik mit Bibern und Graugänsen am Speichersee. Großflächige Freiflächen-PV-Anlage stellen für ihn als befriedetes Gebiet ein Problem für die Wildtiere dar. Er fände Wilddurchlässe an den Zäunen als ein geeignetes Mittel um hier eine Verbesserung zu erreichen. Auch die Rotwildproblematik in den Isarauen sprach er an und die Holzbauinitiative im Bayer. Landtag. Seiner Ansicht nach sei man beim Thema ASP bisher mit einem „blauen Auge“ davongekommen.
Der stellvertretende Arge Jagd-Vorsitzende Johannes Oberndorfer forderte die Jagdgenossen dazu auf, die aktuellen Daten der Vorstandschaftsmitglieder an die BBV-Geschäftsstelle zu melden. Leider sei in Zeiten der Datenschutzgrundverordnung eine automatische Weitergabe der Daten von der Jagdbehörde nicht mehr möglich. Er gab außerdem die Termine der Hegeringversammlungen bekannt.
BBV-Jagdberater Franz Faltermeier referierte über die Abschussplanung, die eine der Zielsetzungen im Bundesjagdgesetzt darstelle. Das Bayerische Jagdgesetz konkretisiere dazu: „Bei der Abschussplanung ist neben der körperlichen Verfassung des Wildes vorrangig der Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung zu berücksichtigen.“ Das Mittel „Forstliches Gutachten“ stellt hier die konkrete Verbissbelastung der Hegegemeinschaft fest.
Der bayerische Vorsitzende der Arge Jagd Joachim Käs aus Fridolfing hielt das Hauptreferat des Abends. In Bayern gebe es 650 Hegegemeinschaften. Für diese eigne sich das „Forstliche Gutachten“, um sich einen Überblick über den Rehwildbestand zu verschaffen, aber nicht für Einzelreviere. Hier ist die „Revierweise Aussage“ das Mittel der Wahl. Diese kann entweder von der Jagdgenossenschaft oder vom jeweiligen Grundstücksbesitzer beantragt werden. Das „Hinterstoißer Urteil“ vor ein paar Jahren ermögliche dies.
Käs stellte fest, dass in Bayern 2.900 von 12.700 Jagdrevieren keine „Revierweise Aussage“ beantragt hätten, im Landkreis Erding ist die Situation noch ernüchternder mit 48 von 108 Revieren. Somit erfolge seiner Ansicht nach ein Blindflug in vielen Revieren. In 69 Prozent der Erdinger Jagdbögen sei die Verbiss Belastung zu hoch und deutlich zu hoch.
Als Problematik aus seiner Heimat Fridolfing präsentierte er Abschusssenkungen trotz offenkundiger Beibehaltung des Abschusses sowie Abschusssenkung trotz offenkundiger Erhöhung. Hier sollten die Jagdgenossenschaften aufmerksam sein und als Basis immer den geplanten Abschuss vom Vorjahreszeitraum verwenden, nicht die tatsächliche Entnahme. Zudem sei für ihn ein echter „Reduktionsabschuss“ nur durch die Entnahme weiblicher Tiere möglich. Käs präsentierte Bilder, die einen klaren Verbiss Unterschied zwischen Schalenwild und Hase aufzeigten. Er appellierte an die Grundstücksbesitzer, selbst den Jagdschein zu absolvieren, damit die Jagd im Dorf bleibt. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation könne auch ein Jagdpächterwechsel darstellen.
In seiner Heimatjagdgenossenschaft in Fridolfing ist in den Pachtbedingungen ein Fütterungsverbot verankert, das nur in Notzeiten vom Jagdvorstand in Absprache durch das Landratsamt außer Kraft gesetzt werden könne. Zudem werde der Jagdschein für Mitglieder mit 1.000 Euro bezuschusst. Sein Tipp war, festgefahrene Rahmenbedingungen zu überdenken, z.B. körperlicher Nachweis als Grundlage für Gespräche mit Jägern oder eine der Waldverjüngung angepasste Jagdpacht. Auf Nachfrage der Jagdvorsteherin Sabine Berger erklärte er die Systematik bei der Führung einer Streckenliste. Eine Frage von Simon Rachl bezog sich auf die Kitzrettung im Grünland. Die Basis für eine funktionierende Kitzrettung sei für Käs immer ein Gespräch zwischen Bauer und Jäger.
Er stellte zudem klar: „Jagd ist nicht nur ein reines Hobby, sondern Dienstleistung von Jäger gegenüber Verpächter.“ Eine Frage von Anton Obermeier bezog sich auf die Fütterung und ob diese Einfluss auf die Verbiss Situation vor Ort haben könne. Dieser These stimmte Käs zu, weil hier überregional Tiere durch die Futterstelle angezogen würden und dann vor Ort Pflanzentriebe schädigen würden. Konrad Zollner thematisierte die Flurschäden durch Rotwild im rotwildfreien Gebiet. Franz Bauschmid konnte dazu aus seinen eigenen Erfahrungen und Praxisprobleme als Wildschätzer berichten.
Joachim Käs zog ein positives Fazit für das Wild nach 175 Jahren Jagdgenossenschaften. So wurde das Jagdausübungsrecht ab dem Jahr 1850 den Jägern zugesprochen, vorher lag es bei den Grundbesitzern und führte dazu, dass das Wild hierzulande fast vollständig ausgerottet wurde. Arge-Vorsitzender Fritz Gruber bedankte sich für den interessanten Vortrag.
Quelle: Landwirtschaft im Landkreis Erding - Michael Hamburger
Am Dienstagnachmittag gegen 17:30 Uhr wollte ein 70-jähriger Erdinger mit seinem Audi im Bereich des Fliegerhorsts von einem Feldweg auf die Staatsstraße 2082 einfahren.
Am Dienstagnachmittag gegen 17:15 Uhr fuhr ein 28-jähriger Erdinger mit seinem Kia die Trindlstraße in östlicher Richtung, um die ED19 in gerader Richtung zu überqueren.
Am Dienstagvormittag gegen 10:00 Uhr fuhr ein 41-jähriger Moosburger mit seinem Ford Galaxy die Staatsstraße 2085 von Moosburg kommend Richtung Pottenau.