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Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Erding
In der heutigen Sitzung des Kreisausschusses wurde der Sozialpreis des Landkreises Erding für das Jahr 2024 an Thomas Stemmer aus Berglern und die Nachbarschaftshilfe Holzland e.V. vergeben.
Die Verleihung des Sozialpreises findet stets im Januar des Folgejahres statt. Die bisherige Frist zur Einreichung von Vorschlägen (30.06.) kann deshalb auf den 30.09. ausgeweitet werden, ohne die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu beeinflussen.
Der Kreisausschuss beschloss, dem Kreistag eine entsprechende Änderung der Richtlinien zu empfehlen.
Im Rahmen der Sitzung des Jugendhilfeausschusses erklärte das Gremium sein Einverständnis zu zwei personellen Änderungen: Claudia Nertinger von der Caritas wird stellvertretendes stimmberechtigtes Ausschussmitglied; Jenny van de Graaf von der Agentur für Arbeit wird als beratendes Mitglied aufgenommen.
Die Finanzierung des umfassenden Angebots für in Not geratene Frauen, welches das BRK Kreisverband Erding im Auftrag des Landkreises Erding vorhält, wird im kommenden Jahr den Erfordernissen entsprechend angepasst.
Gründe hierfür sind unter anderem die insgesamt gestiegenen Personalkosten. Im Bereich des Frauenhauses müssen einige kleinere Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Für das einzigartige Programm „Second Stage“, das Frauen in der Übergangsphase zwischen einem Aufenthalt im Frauenhaus bis zum Bezug einer eigenen Wohnung begleitet, ergibt sich jedoch aufgrund einer zusätzlichen Förderungsmöglichkeit ein verringerter Mittelbedarf.
Insgesamt konnten in den letzten sieben Jahren, seit der Beauftragung des BRK im Vergleich zum früheren Betreiber rund 511.000 Euro eingespart werden.
Darüber hinaus informierten sich die Räte über die Bilanz und das Jahresergebnis 2023 des Fischer´s Seniorenzentrums. Der Teilbereich Heimbetrieb der Fischer´s Wohltätigkeitsstiftung hat im vergangenen Jahr eine Bilanzsumme i.H.v. 884.877,01 Euro erzielt, der Jahresfehlbetrag i.H. v. 545.337,59 Euro wird auf die neue Rechnung übertragen.
Der Wirtschafts- und Stellenplan für das Jahr 2024 wurde ebenfalls beschlossen. Es ergibt sich ein leichter Personalüberhang; dieser resultiert jedoch aus einer erforderlichen Nachqualifizierung von Assistenzkräften.
So kann das Fischer´s Seniorenzentrum auch im kommenden Jahr gestärkt seinem hervorragenden Ruf als Vollsortimenter im Bereich der ambulanten und stationären Pflege gerecht werden.
Sozialpreisverleihung des Landkreises Erding 2024
Kurzlaudation Nachbarschaftshilfe Holzland
Das Ehrenamt im Landkreis Erding hat viele Namen und viele Gesichter. In allen Fällen erfordert es Zeit und Kraft, Ausdauer und Verlässlichkeit und manchmal kostet es auch Nerven. Gleichzeitig schafft es aber neue Verbindungen und lässt die Menschen an ihren Aufgaben wachsen. Beispielgebend ist hier im Besonderen die Nachbarschaftshilfe Holzland e.V., die seit fast drei Jahrzehnten ihr Angebotsportfolio für Menschen in allen Lebenssituationen stetig weiter ausbaut.
Der Verein Nachbarschaftshilfe Holzland e.V. wurde vor 10 Jahren als Nachfolgeorganisation der Hohenpoldinger Nachbarschaftshilfe gegründet. Diese wurde wiederum als bayerisches Pilotprojekt im Jahr 1997 aus der Taufe gehoben und war beispielgebend für die Gründung vieler weiterer, ähnlich gelagerter Organisationen im Landkreis Erding.
Als bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfe bietet die Nachbarschaftshilfe Holzland e.V. niedrigschwellige Unterstützungsangebote für Menschen verschiedener Altersgruppen, die vor dem Hintergrund der demografischen und strukturellen Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Hierzu gehört unter anderem die Aktion „Frisch auf den Tisch“ mit Essenslieferungen für bedürftigte Menschen, Fahrdienste und Unterstützungsleistungen im Haushalt sowie regelmäßig stattfindende Gruppenangebote wie das Musizieren an der Veeh-Harfe oder der bis 2014 stattfindende Austraglertreff in Gurnhub. Im Jahr 2012 konnte erstmals ein gemeinsames Ferienprogramm aller vier Holzlandgemeinden auf die Beine gestellt werden, bei dem über 1000 Anmeldungen erfolgten.
Der Verein betreibt zudem als besonderes Angebot für junge Familien den Wichtelgarten und den Zwergerlgarten als Vorbereitung für den Kindergarten. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt erfolgt die „Kommunale Wohnberatung“ zum Erhalt der selbstständigen Lebensführung.
So wird das soziale Netz im gesamten Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Steinkirchen und darüber hinaus stetig enger geknüpft und Versorgungslücken soweit als möglich aufgefangen. Dass diese Initiative großen Zuspruch findet, zeigt sich auch an den Mitgliederzahlen. Allein in den letzten 10 Jahren haben diese sich von ehemals 140 auf heute rund 350 Mitglieder mehr als verdoppelt.
In der aktuell politisch und wirtschaftlich schwierigen Situation wird den Menschen derzeit viel zugemutet und abverlangt. All diese Herausforderungen zeigen aber auch, zu welchem Zusammenhalt die Bürgerinnen und Bürger fähig sind, mit wie viel Empathie und Mitmenschlichkeit sie jenen begegnen, die Hilfe brauchen. Ein leuchtendes Beispiel hierfür sind die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe Holzland e.V. Der Landkreis Erding würdigt dieses Engagement mit dem Sozialpreis 2024.
Kurzlaudation Thomas Stemmer
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Betroffen sind nicht nur Erwachsene. In Deutschland treten jährlich etwa 2.250 Neuerkrankungen bei Kindern unter 18 Jahren auf, in Bayern erkranken jedes Jahr etwa 340 Kinder und Jugendliche an Krebs. Obwohl Krebserkrankungen bei Kindern selten sind, stellen sie eine der häufigsten krankheitsbedingten Todesursachen in dieser Altersgruppe dar.
Die Krebsdiagnose eines Kindes stellt für Familien eine enorme Belastung dar. Eltern und Geschwister erleben intensive Ängste, Sorgen und Trauer. Die Unsicherheit über den Krankheitsverlauf und die Zukunft kann emotional überwältigend sein.
Hinzu kommen finanzielle und organisatorische Herausforderungen. Kosten für Fahrten, Therapien und mögliche Einkommensausfälle belasten die Familie zusätzlich.
Partnerschaften und familiäre Beziehungen können durch den Druck und die unterschiedliche Verarbeitung der Situation stark beansprucht werden. Auch droht die soziale Isolation. Eltern ziehen sich oft zurück, um sich vollständig auf das kranke Kind zu konzentrieren.
Thomas Stemmer und seine Familie aus Berglern machten diese schreckliche Erfahrung am eigenen Leib. Ihre Tochter Veronika verstarb im Dezember 2004 an einer onkologischen Erkrankung. Emotionale Hilfe in der schweren Zeit der Behandlung und der Trauer fand die Familie u.a. bei der „Initiative krebskranke Kinder München e.V.“
Sie bietet finanzielle Hilfe, organisiert Freizeitangebote, übernimmt Therapiekosten und unterstützt Familien in sozialer und psychologischer Hinsicht. Zudem fördert die Initiative Forschungsprojekte zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten und setzt sich für eine bessere Versorgung in Kliniken ein.
Ein zentrales Anliegen ist es, den Kindern und ihren Familien während der schwierigen Zeit Hoffnung und Stabilität zu geben. Der Verein finanziert die Maßnahmen größtenteils aus Spenden.
Dazu trägt das Engagement von Thomas Stemmer mit Unterstützung seiner Ehefrau in großem Umfang bei. Unermüdlich werben sie um Spenden für den Verein. Bei Firmen, Privatleuten, Vereinen und durch Benefizkonzerte oder Versteigerungen.
Unglaubliche rund 500.000 Euro konnte er in über 20 Jahren Engagement usammentragen und damit das Leben der jungen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen erleichtern und verbessern.
So können etwa auch Dank Thomas Stemmers Spenden betroffenen Familien, deren Kinder sich in Therapie befinden, Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Klinikum Schwabing angeboten werden. Denn eine Übernachtung auf Station ist aufgrund des Platzmangels und der strengen hygienischen Vorschriften nicht immer möglich.
Thomas Stemmers Antrieb ist, die einst selbst erfahrene Unterstützung und Hilfe auch anderen Kindern und deren Eltern zuteilwerden zu lassen. Selbstlos, bescheiden im Hintergrund, tatkräftig.
Diesem Einsatz zum Wohle der Gesellschaft gebührt der Sozialpreis des Landkreises Erding 2024.
Am Dienstagnachmittag gegen 17:00 Uhr fuhr ein 23-jähriger Rumäne mit seinem Mercedes Vito die Staatsstraße 2331 von Erding kommend Richtung Pastetten.