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Stationäre Spielhallen: Doppelte Konkurrenz für lokale Betreiber
(Foto: unsplash.com)
Die Zahl der stationären Spielhallen hat deutschlandweit abgenommen. Gesetzliche Vorgaben zwangen zahlreiche Betreiber dazu, ihre Räumlichkeiten zu schließen. Doch selbst wenn die geforderten Abstände zu Schulen und Einrichtungen für Jugendliche eingehalten werden, haben es Betreiber von lokalen Spielhallen nicht immer einfach.
Herausforderungen kommen aus allen Ecken und die Konkurrenz schläft nicht. In Bayern wird es für stationäre Angebote jetzt sogar noch schwieriger. Zu den lizenzierten Online-Anbietern aus dem Ausland kommt das Online-Angebot der staatlichen Spielbank hinzu. Was das für die kleinen Spielotheken bedeuten könnte und warum sie um ihre Existenz kämpfen müssen, schauen wir uns an.
Der Druck durchs klassische Online-Angebot ist seit 2021 spürbar
Was für die einen ein Grund zur Freude war, hat bei niedergelassenen Spielotheken für Angst und Schrecken gesorgt. Am 1. Juli 2021 trat der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft und seither sind Online Spielautomaten von lizenzierten Betreibern offiziell legal. Die „Spielo“ vor Ort verliert an Bedeutung. Warum hinfahren und zocken, wenn ein umfassendes Angebot auf dem Smartphone zur Verfügung steht?
Den Druck bekommen stationäre Spielhallen landesweit zu spüren. Zahlreiche Anbieter bangen seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags um ihre Existenz. Im Südwesten wurde von einer Schließungsrate von 80 % gesprochen. Das Hauptproblem sind die hohe Auflagen, die lokale Anbieter erfüllen müssen.
Kritik kommt vor allem von den Anbietern selbst. Sie warnen vor einem sprunghaften Anstieg illegaler (lokaler) Angebote. Kellerräume, Motorradclubs und düstere Hinterzimmer werden stärker in den Fokus rücken, wenn das legale Spielothekenangebot vor Ort ausgedünnt wird.
Aber braucht es die lokalen Betreiber noch, wenn das digitale Angebot immer weiter ausgebreitet wird? Scheinbar schon, denn eine bestimmte Zielgruppe schätzt das Ambiente vor Ort und möchte nicht am Smartphone, sondern direkt live spielen. Die Spielbanken allein können das nicht auffangen, denn zwischen Spielothek und Spielbank gibt es erhebliche Unterschiede.
Insbesondere was Kleiderordnung, aber auch Zielgruppe angeht, ist die Spielothek deutlich lockerer unterwegs. Hier sind alle willkommen, die mindestens 18 Jahre alt sind und keine generalisierte Sperre innehaben.
Finanzielle Probleme als Herausforderung für Spielotheken
Selbst wenn lokale Spielhallen die Bedingungen des Glücksspielstaatsvertrags ordnungsgemäß umsetzen werden, ist der Druck für die Betreiber nicht geringer. Gerade in teuren Bundesländern wie Bayern, aber auch in Hessen und Baden-Württemberg sind es Mietpreise und Heizkosten, die zum Problem werden. All das entfällt beim Betrieb eines Online-Angebots, denn hier braucht es nur stabile Server.
Personalkosten sind deutlich geringer, außerdem wird der Onlineanbieter bei der Steuer bevorzugt. Lokale Spielotheken müssen Vergnügungssteuer entrichten, die Gewinne werden dadurch immer geringer.
Ein großes Problem brachte die Corona-Pandemie mit sich. Durch Lockdowns und Verordnungen mussten viele Betreiber über Monate hinweg schließen und erzielten keine Einnahmen mehr. Miete war allerdings weiterhin fällig und auch das Personal musste entweder gekündigt oder weiterbeschäftigt werden. Kurzarbeitergeld war da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Und letztlich darf auch das Thema Kriminalität nicht vernachlässigt werden. Die Zeiten sind rauer geworden, auch unter den Besuchern lokaler Spielotheken. Das Personal hat Angst vor Auseinandersetzungen, vor Problemen mit Gästen und Schwierigkeiten mit verhaltensauffälligen Spielern.
Nicht nur in der Gastronomie ist die Suche nach zuverlässigem Personal schwierig geworden, auch Spielotheken können ihr Angebot oft bedingt durch zu wenige Mitarbeiter nicht mehr rund um die Uhr oder bis in die frühen Morgenstunden aufrechterhalten.
Es ist davon auszugehen, dass immer mehr Betreiber in der Zukunft ihre Lokalitäten schließen müssen. Ob sie sich dann im Internet ausbreiten, ist mehr als fraglich. Auch hier sind die Vorgaben zur Lizenzvergabe streng und die meisten Anbieter stammen aus dem Ausland. Das war zumindest bislang der Fall, doch gerade in Bayern kommt es jetzt zum doppelten Druck durch staatliche Konkurrenz.
Spielbanken in Bayern gehen mit Online-Angebot an den Start
Einer der größten Kritikpunkte am Glücksspielstaatsvertrag war bislang der Wegfall von Tischspielen. Glücksspieler durften ausschließlich auf Slots zugreifen, zusätzliche Pokerangebote waren erlaubt. Da sich Spiele wie Roulette und Blackjack großer Beliebtheit erfreuen, war das einer der Schlüsselfaktoren für den regen Betrieb des Schwarzmarkts.
Auch lokale Spielotheken dürfen keine Tischspiele anbieten, Spielbanken aber schon. Und genau das macht sich die Spielbank in Bayern zunutze und geht mit einem eigenen Online-Angebot an den Start. Noch mehr Konkurrenz für alle Spielotheken, die im Landkreis ansässig sind.
Zu den neuen Angeboten gehören Live-Roulette am Kessel und Tischspiele wie Blackjack, die bislang nur vor Ort in der Spielbank möglich waren. Seit dem 15. April 2024 befindet sich das Online-Angebot der bayerischen Spielbank auf der Whitelist der GGL.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind Volljährigkeit und ein fester Wohnsitz in Bayern. Wieso aber nun Tischspiele? Das liegt am Anbieter! Da das Angebot direkt von der staatlichen Spielbank in Bayern stammt, ist das Tischspiel offiziell erlaubt.
Noch mehr Druck also für Spielotheken, die bislang noch nicht der Schließung zum Opfer gefallen sind. Mit einem staatlichen Angebot, das mehr Spiele in petto hat, wird die Nachfrage möglicherweise noch weiter sinken. Selbst, wer bislang nicht online zocken wollte, hat angesichts dieses umfassenden Angebots nun einen weiteren Grund dafür. Betroffen sind vor allem Spielotheken aus Bayern, für andere Bundesländer ist das bayerische Angebot weniger bedrohlich.
Abzuwarten bleibt allerdings, ob andere Bundesländer nachziehen werden. Wenn das bayerische Beispiel Schule macht, wird es auch für die dortigen Betreiber lokaler Spielotheken noch enger, als es eh schon ist.
Zukunftsausblick: Ist die Existenz von Spielotheken gefährdet?
Selbst mit Scheuklappen ist es nicht zu ignorieren, dass ein ganzer Sektor vom Aussterben bedroht ist. Die Spielothek als solche ist schwer haltbar, wenn die Konkurrenz aus dem Internet weiter zulegt. Verglichen mit den Online-Anbietern sind die Nachteile zu umfassend:
Hohe Kosten für Betrieb, Miete, Strom und Heizung
Geringeres Angebot als Online-Betreiber, bedingt durch Platzkapazität
Schwierigkeiten bei der Suche nach geeignetem Personal
Strenge Vorgaben bezüglich Abstandsregelungen zu Schulen
Schwierigkeiten, geeignete Lokalitäten zu finden
Wachsende Kriminalität und Unsicherheiten
Während Online-Anbieter wie Pilze aus der Erde schießen, eröffnet kaum mehr jemand eine niedergelassene Spielothek. Allein die Herausforderungen bei der Suche nach geeigneten (und bezahlbaren) Lokalitäten sind so hoch, dass es abschreckend wirkt.
Die staatliche Online-Konkurrenz aus Bayern hat es nicht einfacher gemacht. Die Gefahr ist groß, dass es in anderen Bundesländern ähnliche Angebote geben wird und dass das Aussterben der Spielotheken damit endgültig besiegelt wurde.
Am Dienstagnachmittag gegen 17:30 Uhr wollte ein 70-jähriger Erdinger mit seinem Audi im Bereich des Fliegerhorsts von einem Feldweg auf die Staatsstraße 2082 einfahren.
Am Dienstagnachmittag gegen 17:15 Uhr fuhr ein 28-jähriger Erdinger mit seinem Kia die Trindlstraße in östlicher Richtung, um die ED19 in gerader Richtung zu überqueren.
Am Dienstagvormittag gegen 10:00 Uhr fuhr ein 41-jähriger Moosburger mit seinem Ford Galaxy die Staatsstraße 2085 von Moosburg kommend Richtung Pottenau.