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Am Sonntag, den 23.6.2024, veranstaltet Uniper am Wasserkraftwerk in Aufkirchen einen Tag der offenen Tür.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Mittlere-Isar-Kanals öffnet das Kraftwerk seine Pforten und bietet seinen Gästen Besichtigungsmöglichkeiten und ein Rahmenprogramm mit zahlreichen Attraktionen für die ganze Familie.
Zwischen 9.00 und 16.00 Uhr können sich die Gäste bei einem Rundgang durch das imposante Wasserkraftwerk über Natur, Technik und Wasserkraft informieren. Darüber hinaus können mehrere Ausstellungsfahrzeuge von unterschiedlichen Blaulicht-Organisationen wie unter anderem der Feuerwehr, der Polizei, des THW, der DLRG und der Bundeswehr besichtigt werden. Zusätzlich gibt es ein Angebot an Bootsfahrten, das die Ortsgruppe der DLRG durchführt, einen Feuerlösch-Simulator und eine Hüpfburg mit Rutschbahn.
Neben Essens- und Getränkestand sorgt auch eine Live-Band – das Williams Wetsox-Trio - mit Boarisch´m Blues ab dem späten Vormittag für gute Stimmung im Festzelt.
Seit 100 Jahren erneuerbaren Strom für die Deutsche Bahn und das öffentliche Netz aus der Kraft des Wassers
Das Laufwasserkraftwerk Aufkirchen wurde 1924 in Betrieb genommen. Es weist eine Fallhöhe von 27 Meter, eine Ausbauleistung 27 Megawatt (MW) und eine Jahreserzeugung von insgesamt rund 133 Mio. Kilowattstunden auf. Das sind 48 Mio. Kilowattstunden Drehstrom, für das öffentliche Netz und 84,6 Mio. Kilowattstunden Einphasenstrom für die DB. Erstmals in der Welt wurden damals im Kraftwerk Aufkirchen vier, sogenannte Francis-Turbinen eingebaut. Und zwar senkrecht.
Der damals eingebaute Turbinensatz ist noch heute im Betrieb. Das Kraftwerk ist damit – wie alle Wasserkraftwerke aus dieser Zeit – ein Beispiel für Langlebigkeit und Nachhaltigkeit im besten Sinne.
Der Mittlerer-Isar-Kanal – eine ingenieurstechnische Meisterleistung
Das Kraftwerk Aufkirchen wurde gemeinsam mit vier weiteren Kraftwerken im Zuge des Baus der Kraftwerkstreppe am Mittlere-Isar-Kanal (MIK) erbaut. Der Kanal und die Wasserkraftanlagen wurden durch die Mittlere Isar AG im Zeitraum von 1919 bis 1929 projektiert und umgesetzt. Das durchdachte Konzept gehört ebenso zu den herausragenden Ingenieurleistungen von Oskar von Miller, wie das Walchenseekraftwerk. In nur acht Jahren Bauzeit erstellten ca. 8.000 Arbeiter den 54 km Kanal und die daran liegenden Kraftwerke.
Zur Beförderung der Arbeiter, aber auch zum Transport der großen Mengen an Material und der schweren Teile der technischen Anlagen der Kraftwerke baute und betrieb die Mittlere Isar AG auch verschiedene Eisenbahnen.
Mit den Feldbahnen auf der Sohle der Kanalabschnitte wurden die Erdmassen transportiert. Die Moosbahn mit einer Spurweite von 600 mm beförderte Arbeiter und Materialien vom Kufsteiner Platz in München zur Baustelle des Kraftwerks Neufinsing.
Die Bahnstrecke Altenerding – Pfrombach führte vom Bahnhof Altenerding über Aufkirchen und Niederding den Kanal entlang bis nach Pfrombach und war bis 1967 in Betrieb. Für die Versorgung der zahlreichen elektrisch betriebenen Baumaschinen wurde das Tivoli-Wasserkraftwerk in München ausgebaut und eine 20 kV-Leitung entlang der Kanaltrasse verlegt.
Von 1997 bis 2015 erfolgten verschiedene bauliche (General-)Sanierungen des Kanals. Große Bereiche wurden mit innovativen Auskleidungskonzepten wie z.B. Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) oder geosynthetischen Betonmatten ausgekleidet.
Insgesamt erzeugen die Kraftwerke Speichersee, Finsing, Aufkirchen, Eitting und Pfrombach des MIK mit einer Ausbauleistung von 84,8 MW jährlich 418 Mio.
Kilowattstunden regenerativen Strom. Damit können etwa 135.000 Privathaushalte mit Strom versorgt und – verglichen mit dem aktuellen Stromerzeugungsmix - die Freisetzung von 238.000 Tonnen CO2 vermieden werden – und das seit 100 Jahren.
Bilder-Quelle: Uniper Kraftwerke GmbH
Die Fallrohre des Kraftwerks Aufkirchen werden montiert
Turbineneinlauf am Kraftwerk Prombach
Abladen der Polradteile von dem Anlierungsgestell auf den eigens bis ans Kraftwerk Aufkirchen verlegeten Bahnschienen
Stolz posieren die Arbeiter in dem Tubineneinlaufrohren des Kraftwerks Aufkirchen_Sie ahnen vielleicht dass sie Industriegeschichte schreiben
Der 1924 gebaute Raum im Kraftwerk Aufkirchen besticht schon durch seine elliptische Form und das Glasdach
Wasserkraftwerk Aufkirchen
Auch der Blick in die Maschinenhalle wird am Tag der offenen Türe möglich sein
Turbineneinlauf am Kraftwerk Prombach-1
110 Kilovolt-Schalthaus im Kraftwerk Aufkirchen. Von hier aus geht der Strom ins Netz
Abdichtung der Sohle des Mittlere-Isar-Kanals
Abladen der Polradteile von dem Anlierungsgestell auf den eigens bis ans Kraftwerk Aufkirchen verlegeten Bahnschienen-1
Anlieferung eines Trafos am Kraftwerk Aufkirchen
Bau des Kraftwerks Eitting_Blick vom Unterwasser auf den Leerschuß_das Wasserschloss und die entstehende Maschinenhalle
Bau einer der zahlreichen Brücken über den Mittlere Isar Kanal
Druckrohrbrücke am Mittlere-Isar-Kanal-1
Noch ist der Mittle Isar Kanal trocken
Kraftwerkswarte im Kraftwerk Aufkirchen. Heute ist dort ein Info-Raum untergebracht. Die Steuerung erfolgt über die Zentralwarte in Landshut
Mittels eines Eimerkettenbaggers wird der Mittlere-Isar-Kanal ausgebaggert
Rohrsegmente für den Turbineneinlauf liegen schon bereit
Der Landkreis Erding vergibt zusammen mit dem Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege Landkreis Erding zum 35. Mal die Fassadenpreise für besonders gelungene Neubauten und Sanierungen.