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Spatenstich der Barmherzigen Brüder in Taufkirchen
Quelle: Andrea Rable
Spatenstich für ein 9,8 Millionen Euro schweres Inklusionsprojekt
Die Barmherzigen Brüder bauen in Taufkirchen ein zentral gelegenes Wohnhaus für 24 Menschen mit Behinderung
„Ich freue mich, dass wir heute hier stehen. Es ist eine schwierige Zeit und wir haben um diesen Bau sehr kämpfen müssen. Umso mehr freue ich mich, dass wir hier in Taufkirchen so willkommen sind.“ Bauherr Ary Witte-Kriegner, Geschäftsführer der Barmherzige Brüder KdöR Immobilienverwaltung Algasing, sprach beim Spatenstich in Taufkirchen an der Vils nicht nur mit großen Worten, sondern jonglierte auch mit großen Zahlen: Rund 9,8 Millionen schwer ist das aktuell größte Bauvorhaben - ein dezentral gelegenes und Inklusion förderndes Wohnhaus mit 24 Plätzen - des Barmherzige Brüder Ordens in Bayern. 3,2 Millionen Euro steuern die Regierung und der Bezirk Oberbayern an Fördermitteln bei. Die restlichen 6,6 Millionen Euro stemmen die Barmherzigen Brüder aus eigenen Mitteln.
Erste Planungen für dieses Projekt, erinnert sich Witte-Kriegner, gab es bereits 2018. Durch Verhandlungen über Fördergelder, die Corona-Pandemie und die Preisexplosion im Baugewerbe habe sich die Umsetzung aber erst verzögert, dann zwischenzeitlich sogar zur Disposition gestellt.
Doch der Verwaltungsrat habe nie an der Notwendigkeit und Bedeutung des Bauprojektes gezweifelt und letztlich grünes Licht gegeben. Sehr zur Freude von Bürgermeister Stefan Haberl, Architekt Michael Naumann und Gerhard Fischer, dem Vorsitzenden der Bewohnervertretung, fand am Mittwoch bei schon fast winterlich kaltem Herbstwetter der Spatenstich statt.
Bürgermeister Haberl bezeichnete den Spatenstich als weiteren Meilenstein für Taufkirchens Bemühungen, eine durch und durch inklusive Gemeinde zu werden. Und er freute sich über die zentrale Lage des Projekts: „Genauso soll es sein: mittendrin in der Gesellschaft und mittendrin im Ort.“ Im Zuge der Erschließung des Grundstücks sei deshalb auch von Beginn an auf Barrierefreiheit geachtet worden, zum Beispiel wurden die umliegenden Bordsteine abgesenkt.
Baukörper an Umgebung angepasst
Rund 11.000 Menschen leben in Taufkirchen an der Vils am nordöstlichen Rand des Landkreises Erding; spätestens im Herbst 2025 sollen es 24 mehr sein. Das gut 2.600 Quadratmeter große Grundstück in der Rosenstraße 25 wurde, so berichtet Geschäftsführer Ary Witte-Kriegner, zur Inklusionsförderung gemäß dem Bundesteilhabegesetz bewusst ausgewählt: Es liegt mitten in einem Wohngebiet und ermöglicht es den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, eigenständig Besorgungen zu erledigen sowie Arzttermine wahrzunehmen. Auch der Baukörper, der sich an der gegebenen Hanglage orientiert, sowie die Fassadengestaltung werden laut Michael Naumann bewusst an die benachbarten Gebäude angepasst.
Entstehen soll ein vollständig gemauertes Gebäude mit hellgrauer Fassade und Flachdach. Auf einer Wohnfläche von exakt 1.693,18 Quadratmetern werden 24 Menschen mit Behinderung in drei Wohngruppen ein neues Zuhause finden. Insgesamt zwölf Einheiten erhalten laut Architekt eine rollstuhlgerechte Ausstattung. Jeder Gruppe wird zudem ein Wohn- und Essbereich sowie eine Küche zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. Und nicht zuletzt lädt ein Gemeinschaftsraum zu Festen in größerer Runde ein.
Für das erste größere Fest an diesem Standort, das für Mitte 2024 geplante Richtfest, haben sich Ary Witte, Gerhard Fischer, Stefan Haberl und Michael Naumann übrigens gleich noch an Ort und Stelle verabredet.
Hintergrundinformation:
Taufkirchen an der Vils wird nach Dorfen und Waldkraiburg der dritte dezentrale Außenstandort der in Algasing beheimateten Barmherzige Brüder Behindertenhilfe Oberbayern. In den Landkreisen Mühldorf und Erding werden differenzierte Wohnangebote, eine Werkstatt, Förderangebote sowie ambulante Dienste für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung angeboten. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung bei einer selbstbestimmten Lebensführung und bei der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu assistieren und zu begleiten.
„Wir haben das Wohngebäude mit einem flachen Dach geplant, damit es sich gut in die Umgebung einpasst – so wie sich künftig auch die Bewohnerinnen und Bewohner gut in die Gemeinde integrieren sollen.“ So Michael Naumann, Architekt
Zu Bild 1:
Großer Bahnhof für ein großes Projekt: Zum Spatenstich für das neue inklusive Wohnangebot der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe in Taufkirchen an der Vils griffen nicht nur Bauherr Ary Witte-Kriegner (7. v. r.), Bürgermeister Stefan Haberl (7. v. l.) und Architekt Michael Naumann (3. v. r.) beherzt zu. Unterstützt wurden Sie dabei von den am Bau beteiligten Firmen – vertreten durch Geschäftsführer Franz Degenbeck von der Firma Breiteneicher aus Vilsbiburg (2. v. r.) sowie Geschäftsführer Max Hilger von der Baufirma Hilger aus Taufkirchen (l.), Mitarbeitenden der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe und nicht zuletzt von der Algasinger Bewohnervertretung mit Gerhard Fischer an der Spitze (6. v. r.).
Quelle: Andrea Rable / Bauherr Ary Witte-Kriegner und Gerhard Fischer, Vorsitzender der Algasinger Bewohnervertretung, verewigten sich ebenso wie die anderen Gäste beim Spatenstich per Unterschrift auf einem der Spaten.
Quelle: Andrea Rable / Sie waren dabei: Wenn das Wohnangebot der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe in Taufkirchen erst einmal steht, wird dieser Spaten mit den Unterschriften einen besonderen Platz im Haus finden.