Interview mit Herr Rudolf L. Reiter
Der deutsche Maler und Bildhauer Rudolf L. Reiter, der hauptsächlich im Stil der Informellen Malerei arbeitet, wurde am 24. Juni 1944 in Erding geboren. Er wuchs als der Jüngste von 3 Kindern auf. Bereits als junges Kind begann Herr Reiter mit der Kunst. Er absolvierte eine Ausbildung als Drucker sowie zum Schriftsetzer. Der Künstler kann bereist große Ausstellungen unteranderem in New York, Norwegen und Tokyo verzeichnen. 2011 veröffentlichte Reiter sein Werkverzeichnis „Die Wunden meiner Seele“ mit 8600 Werken aus über 40 Jahren Schaffenszeit.
ED-live.de: Was ist ihr persönliches Lieblingswerk?
Mein Lieblingswerk ist die Dornenkrone, ein Ölgemälde, das 2017 entstanden ist. Die Aussage hinter dem Bild ist die Zerstörung der Werte des Glaubens und der Kultur. Deswegen finde ich den Bilduntertitel so passend: „Oh Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
Ich bekomme meine Inspiration von Gott. Ich bin nicht mehr als ein Geschöpf der Schaffung.
Warum sind Sie Künstler geworden?
Ich habe es werden müssen. Gott hat mir das Talent und die Gabe gegeben.
Haben Sie ein Vorbild?
Francis Bacon, ich respektiere und verfolge ihn. Er hat seinen eigenen neuen Stil geprägt selbst dem Überfluss an Bildern den es gibt. Außerdem bewundere ich seine Lebensweise.
Haben Sie ein Vorbild?
Sind Sie von Ihren Eltern in Ihrer Leidenschaft unterstützt worden?
Weder noch, sie haben mich nicht übertriebener Maße gefördert, aber eben auch nicht gebremst oder zurückgehalten.
Was liegt Ihnen mehr malen oder die Bildhauerei?
Definitiv die Malerei.
Sind Sie auf ein Kunstwerk besonders stolz?
Ja auf 4 Stufen der Genesis. Feuer entstand in Island, Wasser in Miami, Luft in Holledau und Erde im Olympia Stadium.
Mit welchen Künstlern arbeiten Sie gerne zusammen?
Toni Schaller und Timm Ulrichs. Wir haben schon einige Aktionen zusammen durchgeführt.
Was und wo war Ihre größte Ausstellung?
In New York.
Was bedeutet für Sie Kunst?
Für mich ist es eine Hilfe und ein Weg um mich selbst zu finden. Außerdem ist Kunst für mich ein Dialog mit meinen Mitmenschen.
Haben Sie schon einmal starke Kritik bekommen? Wenn ja wie haben Sie reagiert?
Ja, schon des Öfteren. Vor allem in meiner Anfangsphase, in meinen jungen Jahren, hat es mich sehr betroffen gemacht.
Welches war ihr aufwendigstes Werk?
Die Milleniums Kugel am Flughafen. Sie besteht aus Gusseisen und hat einen Durchmesser von 4,8 Metern.
Was war ihr Durchbruch?
Das waren 5-6 große Ausstellungen in Amerika in den 80er und 90er Jahren, 2 in Paris und eine in Tokyo.
Was sehen Sie in Ihrer Kunst?
Ich möchte Unsichtbares sichtbar machen. Meine unsichtbare Seele und Psyche spiegelt sich in meinen Werken wieder.
Haben Sie alles in Ihrem Leben erreicht oder haben Sie noch ein großes Ziel?
Ich bin ein Reinkarnist. Ich glaube an die Wiedergeburt und an Schicksalskarma. Das Leben ist wie eine Landschaft durch die man schreitet, es ist alles bestimmt. Mein Ziel ist es in die Schöpfung zu gehen wie ein Tropfen in den Ozean oder ein Sandkorn in die Wüste.
Hatten Sie schon immer eine Begeisterung für Kunst oder kam das erst mit der Zeit?
Ich war immer sehr von der Kunst begeistert. Schon als Kind habe ich gemalt, während alle anderen Fußball spielten.
Was wären Sie jetzt, wenn Sie kein Künstler geworden wären?
Ich wäre wahrscheinlich „Schweizer Degen“ geworden. Das ist eine Ausbildung zum Drucker und zum Schriftsetzer.
Spiegeln sich Ihre Gefühle in Ihrer Kunst wieder?
Auf jeden Fall. Wenn man ein Mörder wäre, müsste man es in seinen Bildern wiedererkennen.
Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!