Interview mit Herr Bonifaz Prexl
Bonifaz Prexl, 1983 geboren, ist ein Musiker, Songwriter und Ton-Techniker mit seinem eigenen Ton-Studio in Erding. Am Meisten identifiziert sich Bonifaz Prexl mit der Rockmusik, in seine Musik fließen jedoch auch viele andere Musikstile hinein. Wir konnten durch ein Interview mehr über seine Arbeit und seine Leidenschaft zu der Musik erfahren.
ED-Live.de: Herr Prexl, war der Beruf als Musiker schon immer Ihr Wunsch?
Ich habe schon von klein auf die Platten meiner Eltern gehört und oft auf der Gitarre meines Vaters geübt. Anfangs habe ich mir sehr viel selber beigebracht und irgendwann dann auch Klavierunterricht genommen. So hat dann alles angefangen.
Gibt es auch einen anderen Beruf, der Sie interessieren würde?
Ja, ich habe mal ein E-Technik-Studium angefangen, bin aber immer wieder zu der Musik zurückgekommen und habe mich dann dazu entschieden meinen Weg mit der Musik und Ton-Technik zu gehen.
Welche Instrumente spielen Sie?
Meine drei Hauptinstrumente sind Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Ich spiele dann noch viele artverwandte Instrumente, wie Bassgitarre oder Mandoline.
Haben Sie ein Lieblingsinstrument?
Nein ich favorisiere eigentlich kein Instrument. Ich mag Abwechslung sehr gerne und je nach Musikprojekt spiele ich das Eine oder Andere mal mehr. Es ist toll wenn ich nach einem Projekt bei dem ich zum Beispiel hauptsächlich Gitarre gespielt habe, wieder mit anderen Instrumenten arbeiten kann.
Sie schreiben auch selber Songtexte. Woher nehmen Sie die Inspiration dafür?
Ich bekomme viel Inspiration aus den Dingen die ich erlebe und meiner Musiksammlung. Das Schöne an der Rockmusik ist das man emotionale Momente nicht ins Detail beschreiben muss, somit bleibt viel Freiraum für Interpretation.
Ist Rockmusik Ihr Hauptmusikstil?
Ja Rockmusik ist sozusagen der Ankerpunkt. Rock ist jedoch auch sehr vielfältig, in meine Musik fließen viele verschiedene Musikstile hinein.
Gibt es Musiker, die Sie inspirieren?
Da ich so viel Musik höre, kommt Inspiration von allen Seiten. Zum Beispiel von großen Pop-Künstlern wie Elton John, Sting aber auch von kleineren, eher unbekannten Bands. Meine Arbeit als Musiker und Tontechniker teilt sich sozusagen oft auf. Aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Bands in meinem Studio ziehe auch viel Inspiration.
Es ist bestimmt eine tolle Erfahrung mit so vielen verschiedenen Künstlern zusammenzuarbeiten, oder?
Es ist natürlich ein tolles Gefühl, wenn ich in Musikläden CDs und Schallplatten im Regal sehe, die bei mir im Studio entstanden sind.
Gibt es Musiker mit denen Sie besonders gerne zusammenarbeitest?
Es gibt auf jeden Fall Künstler, mit denen man immer wieder zusammenarbeitet, vor allem im Studio. Ich finde es schön wenn ich Leute darin unterstützen kann, ihre Songtexte umzusetzen und ihre Musik zu verwirklichen. Es ist immer schön dann das Ergebnis zu sehen.
Gibt es einen Auftritt, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
1998 habe ich den Songpreis gewonnen, ich war zu dem Zeitpunkt fünfzehn Jahre alt. Vor so vielen Leuten zu stehen und Musik zu machen war schon ein Erlebnis. Dort habe ich dann gemerkt, dass ich mich sehr wohl auf der Bühne fühle.
Gibt es auch eine negative Erfahrung, die Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Ja, solche Auftritte gibt es natürlich auch. Zum Beispiel wenn wenige Leute kommen und man sich wünschte, es wären mehr gewesen. Das geschieht immer wieder, das gehört eben dazu.
Treten Sie auch international auf?
Überwiegend finden meine Auftritte in Deutschland statt. Ich bin aber auch mal mit einer Coverband in Ungarn und in der Schweiz aufgetreten. Das war eine tolle Erfahrung.
Wie lange haben Sie Ihr eigenes Tonstudio schon?
Seit ungefähr sieben Jahren. Anfangs war die Tonarbeit eher eine Nebensache, bis ich mich dann für mein eigenes Studio entschieden habe. Es kommen wirklich gute Musikprojekte zustande. Momentan mache ich überwiegend Studioarbeit. Abwechslung finde ich trotzdem immer sehr wichtig.
Haben Sie schon neue Projekte geplant?
Ich möchte nächstes Jahr gerne wieder selber ein Album produzieren oder mit der Band eine kleine Tournee planen. Wir haben in letzter Zeit viel Akustisches gemacht, vielleicht können wir wieder mehr im Rockbereich spielen.
Lernt man in Ihrem Beruf viele verschiedenen Künstler aus der Musikbranche kennen?
Vor allem durch die Studioarbeit, ja. Man kann sich so wirklich ein Netzwerk aufbauen und viele Musiker kennenlernen. Oft kommen Leute und wollen mit mir zusammenarbeiten, weil Sie eine Platte gehört haben, die ich mit jemandem produziert habe.
Also ergeben sich viele Musikprojekte spontan?
Ja, wenn man mal im Studio ist, ergibt sich alles relativ spontan. Das Spannende ist dann immer der Entstehungsprozess und wenn man dann am Ende die Platte und das Ergebnis sieht.
Sie haben gesagt Sie hören alles Mögliche. Gibt es auch Musikstile, die Ihnen überhaupt nicht gefallen?
Am wenigsten verbunden fühle ich mich mit Hip Hop und Rap Musik. Ich habe jedoch einmal live bei einer Hip Hop Band mitgespielt. Offen bin ich natürlich für alles, aber es gibt trotzdem Musik die ich privat einfach nicht höre.
Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!