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Interview mit Herr Thomas Igor


Profilbild von Igor Thomas
Igor Thomas ist ein begeisterter Sportschütze bei den Jenneweinschützen aus Mauggen. Er gewann die Oberbayerischen Meisterschaften mit dem Luftgewehr und erzielte dabei 388 Ringe. Seine Begabung entdeckte der Schütze durch seinen Onkel, als ihn dieser zu einem „Schnupperschießabend“ mitnahm. Seitdem ist er bei den Jenneweinschützen nicht mehr weg zu denken.


ED-live.de: Wie sind Sie zu den Sportschützen gekommen?
Mein Onkel war damals noch selbst aktiv bei den Jenneweinschützen aus Mauggen. Somit hat mein Vater meinem Onkel gesagt, dass er mich mal zu einem „Schnupperschießabend“ mitnehmen soll. Das ist ein Vereinsabend, an dem Leute das Schießen und den Verein kennen lernen können, obwohl sie kein Mitgleid beim Verein sind. Das hat mir dann beim ersten Schießen ziemlich gut gefallen und somit bin ich dem Verein geblieben.

Schon mal einen Unfall gehabt oder miterlebt?
Einen richtigen Unfall habe ich noch nicht miterlebt. Es passiert in der Regel auch nichts. Man wird auf den richtigen Umgang mit den Waffen gleich von Anfang an aufgeklärt. Wie man sich am Stand zu verhalten hat, wie man die Waffe sichert, wenn man mit dem Schießen aufgehört hat und noch mehr. Hält man sich nicht an die Dinge, dann bekommt man Ärger mit der Schießaufsicht. Das ist von Verein zu Verein eigentlich relativ gleich. Kleine Missgeschicke kommen vor, wie z.B. 2 Kugeln in den Lauf stecken (ist nur eine erlaubt ) oder man kommt zu früh auf den Abzug und schießt somit in die Wand oder Decke anstatt auf die Zielscheibe. Mehr aber auch nicht. Ist mir selbst auch schon passiert.

Was wiegt ein Gewehr?
Es Kommt auf die Disziplin an. Ein Luftgewehr darf ein maximales Gewicht von 5,5 KG nicht überschreiten (wird auf 10m geschossen). Ein Kleinkaliber Gewehr darf nicht mehr wiegen wie 6,5 KG (auf 50m) bzw. nicht mehr wie 7,5 KG (auf 100m).

Was ist Ihre höchste Punktzahl?
Mein bestes Ergebnis habe ich im Luftgewehr erzielt. Im Training liegt es bei 392 von 400 möglichen Ringen. Im Wettkampf liegt es bei 388 Ringen, die mir für den ersten Platz auf der Oberbayrischen Meisterschaft ausreichten.

Können Sie eine Waffe zerlegen?
In der Regel ja. Theoretisch könnte ich es. Beim Luftgewehr ist es allerdings nicht nötig. Im Gegensatz zur Kleinkaliber Disziplin. Um eine solche Waffe transportieren zu dürfen muss man einen entsprechenden Waffensachkunde Lehrgang gemacht haben. Darin wird einem beigebracht, dass man es zum Transport auseinander bauen muss. Also genauer gesagt muss man es Schussunfähig machen. Man darf eine Waffe erst am Stand zusammenbauen bzw. benutzen.

Haben Sie eine ruhige Hand?
Ich denke schon. Eher ruhig als gestresst oder rumfuchtelnd. Sonst würde es auch nicht so gut klappen wie in letzter Zeit.

Startest du demnächst bei Wettkämpfen?
Mitte Juli beginnen die Bayrischen Meisterschaften in der Olympia Schießanlage bei Garching/ Hochbrück. Dort bin ich in sechs verschieden Disziplinen mit Luftgewehr, Luftpistole und Kleinkalibergewehr vertreten. Richtige Ziele sind nicht ausgesetzt. Man trainiert bis es soweit ist und dann erst stellt man sich Aufgaben, die man versucht im Wettkampf dann auch umzusetzen, wenn es drauf ankommt. Es sind die besten Schützen des Bundeslandes vertreten. Mit einer guten Tagesform und ein bisschen Glück könnte man schon wieder was rausholen, wer weiß. Die Tagesform ist entscheidend.

Wie bereiten Sie sich mental auf einen Wettkampf vor?
Mit Hilfe des Trainers entwirft man sich einen Ablaufplan. Was mach ich bei einem Schuss? Wie bereite ich mich auf den Schuss vor? Was mache ich, wenn der Schuss gefallen ist? Solche Sachen werden ausgearbeitet. Wir haben unseren Ablauf Schritt für Schritt in ein Heft geschrieben. Man versucht dieses Training für Training umzusetzen. Man verfeinert ihn, wenn nötig. Man versucht dann den technischen Ablauf im Wettkampf einzuhalten. Umso mehr man es schafft sich auf seine Technik, bzw. seinen Ablauf zu konzentrieren, desto weniger Druck baut man sich auf und man bekommt weniger von dem Hick Hack um dich herum mit. Man versucht sich praktisch selbst auszutricksen um besonders konzentriert zu bleiben.

Was sind andere große Interessen?
Bevor ich mit dem Schießen angefangen habe, habe ich in Kirchasch Fussball gespielt. Dadurch, dass es beim Schießen immer besser lief und ich auch mehr Erfolge eingesammelt habe, wurde der Fussball immer mehr an die zweite Stelle gebracht. Wenn ich Zeit habe sehe ich meiner Mannschaft gerne zu, weil es irgendwie doch noch ein Teil meines Lebens ist. Leider fehlt mir momentan die Zeit ins Training zu gehen und selber wieder mit zu kicken. Außerdem bin ich noch bei der Feuerwehr in Kirchasch mit dabei. Natürlich versuche ich auch noch so viel Zeit wie möglich mit meiner Freundin zu verbringen. Alles unter einen Hut zu bringen ist schwierig. Somit fällt das ein oder andere für eine geraume Zeit Flach.

Was macht Ihnen am Schießen Spaß?
Man trifft auf Leute, die dasselbe Hobby haben, wie ich selbst. Somit schaut man schon zumindest in kleinen Stücken in dieselbe Richtung. Man versteht sich gut mit anderen. Auch mit fremden Leuten. Auf der Meisterschaft lernt man seine Konkurrenten kennen mit denen man gut auskommt. Man macht „Sparefankal“ vor und nach dem Schießen, hin und wieder auch unterm Wettkampf, wenn man eine Pause macht. Die gute Stimmung und das lockere miteinander unter den Schützen selbst gefällt mir sehr gut. Ansonsten ist es wie bei jedem Sport. Man übt ihn aus, weil er einem halt einfach gefällt. Jeder hat ein anders Hobby. Und umso besser man darin ist, desto mehr machts auch persönlich Spaß.

Und was nicht?
Dass der Schießsport von vielen immer noch nicht richtig als Sport angesehen wird. Einige denken sich, man stellt sich hin und schießt einfach Muniton in den Kugelfang. Was ist da schon dabei? Doch wenn man es erst mal selbst probiert hat, weiß man wie schwer es sein kann eine Kugel aus 10m Entfernung ins Zentrum zu bringen. Es ist sehr viel anspruchsvoller als viele denken. Bestes Beispiel ist der 3-Stellungskampf. Man schießt kniend, liegend und stehend jeweils 40 Schuss. Der Wettkampf dauert ca. zweieinhalb Stunden, wenn nicht sogar mehr. Ich weiß es jetzt nicht auswendig. Allerdings muss man es erst mal fertig bringen 120 mal den Ablauf perfekt einzuhalten, sich voll auf das Schießen zu konzentrieren und keine Fehler zu machen. Da ist man nach dem Wettkampf zum Teil schon ziemlich fertig.

Was ist Ihre beste Disziplin?
Momentan ist Luftgewehr meine Hauptdisziplin. Im Training habe ich es mittlerweile geschafft ein sehr hohes Niveau zu leisten. Das Kleinkaliber schießen habe ich erst letztes Jahr so richtig begonnen mit regelmäßigem Training. Aber mein Trainer und ich sind sehr zuversichtlich was die Zukunft angeht. Mal abwarten was kommt.

Konzentriert auf seinen Schuss
Haben Sie eine Lieblingswaffe?
Meine Lieblingswaffe ist mein Luftgewehr. Mit dem habe ich schon einiges durchgemacht und es hat mich bis jetzt noch nicht im Stich gelassen. Meinen ersten Titel in der Bezirksmeisterschaft habe ich damit geschossen. Wir erreichten mit der Juniorenmannschaft der SSG Sempt Erding den zweiten Platz. Das sind so Erlebnisse, an die man sich gerne erinnert.

Was geht Ihnen durch den Kopf bevor Sie auf den Abzug drücken?
Ich versuche in meinen Gedanken, meine Technik und meinen Ablauf einzuhalten. Sitzt das Gewehr an der richtigen Stelle an der Schulter ein? Sitzt der Ellbogen richtig auf der Hüfte? Habe ich unnötige Spannungen im Körper? Schaue ich wirklich mittig durch den Diopter? Ist wirklich alles so, wie es bei mir auch sein soll, wenn ich einen guten Schuss ablegen will? Auf solche Sachen versucht man sich zu konzentrieren und aufzupassen bevor man den Schuss abgibt. Nur so kann man auch was Gutes erreichen.


Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei Ihren Wettkämpfen!

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