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08.02.2024 - Landkreis Erding

Alle Jahre wieder: Bund Naturschutz-Aktive helfen Fröschen und Kröten

Quelle: U. Meßlinger

Autofahrer aufpassen! Zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen werden in den nächsten Wochen aktiv und bauen Schutzzäune auf, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren.


Im Landkreis Erding sind es in den letzten Jahren immer weniger geworden. Bayernweit rettet die Aktion jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.

Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden nun von der BN Erding und der Ortsgruppe Wörth die Amphibienschutzzäune aufgebaut. In Langengeisling wird das am Freitag und Samstag, 9. und 10. Februar der Fall sein.

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Norbert Hufschnmid-Steinmetz aus der Ortsgruppe Erding.

„Bis Mitte April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind“, so der Amphibienretter weiter. Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune bei: Langengeisling und Wöth.

Je etwa 10 ehrenamtliche Helfer*innen betreuen sie dann über acht bis zehn Wochen lang und sammeln die Tiere ein und bringen sie über die Straße. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise etwa 800 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. In 2022 und 2021 waren es jeweils gut 900Tiere.

Norbert Hufschmid-Steinmetz wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen.“

Traurigerweise stellen immer mehr Helfer*innen in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“

Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und die feuchten Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Max Schmid aus der Ortsgruppe Wörth: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:
  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an: amphibien@bund-naturschutz.de

Quelle: Norbert Hufschmid-Steinmetz

Quelle: BUND Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgeschäftsstelle Erding

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