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Corona und Ehrenamt: Kreisrat macht wieder Zivildienst
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Rainer Forster ist vielen als politischer Querdenker bekannt. Corona hat aber auch Auswirkungen auf sein Leben. Beruflich wie ehrenamtlich konnte er die letzten Monate keine großen Akzente setzen. Neben seiner Kreistagsarbeit engagierte sich Forster die letzten Jahre als Vorstandsmitglied in der Regionalinitiative Freisinger Land, im Arbeitskreis Lebensstile bei Misereor und als Referent der Katholischen Erwachsenenbildung. Derzeit passiert insgesamt gesellschaftlich wenig.
Wegen Corona gibt es aber an anderer Stelle viel zu tun. Und so hat Forster im Herbst auf eine Anfrage aus dem Landratsamt reagiert und sich für Verwaltungsaufgaben zur Verfügung gestellt. Als es um Weihnachten in mehreren Pflegeeinrichtungen und in einer Klinik zu Corona-Ausbrüchen kam, zögerte Forster nicht lange und machte Dienst auf einer Covid-Isolierstation. Nach 25 Jahren - damals machte er Ersatzdienst im Krankenhaus Vilsbiburg - wieder in der Pflege.
Hier seine Meinung zum Pflegenotstand
Gerade in hochsensiblen Bereichen müssen zunächst auch viele Pflegekräfte in vorsorgliche Quarantäne. Was die ohnehin angespannte Personalsituation in den Pflegeberufen weiter verschärft. Ohne die hohe Anzahl von Migranten in diesem Bereich, hätten wir vermutlich einen Totalzusammenbruch. Es zeigt aber auch welchen Wert und welches Ansehen die Pflege in unserer Gesellschaft vor Corona hatte. Und nicht immer laufen die Gespräche mit dem Patienten oder unter Kollegen reibungslos. Und ganz unpersönlich wird´s, wenn man in der Schutzkleidung steckt, du nicht richtig verstanden wirst und man auch noch arbeiten soll.
.... zu Effizienzkennzahlen der Wissenschaft
Bisher wurde der deutschen Krankenhaus-Landschaft von der Bertelsmann Stiftung und der Leopoldina immer vorgeworfen, "zu viele Standorte, zu schlecht Leistungen und zu teuer" zu sein. Länder wie Italien, Spanien und Griechenland mussten als Auflage der Euro-Rettungsschirme diese Empfehlungen zwangsweise umsetzen und die Meldungen vom Frühjahr und aktuell zeigen, welche Auswirkungen das hat. Ich bin auch für Optimierungen im Gesundheitswesen. Wenn die Empfehlungen allerdings immer so einfältig sind, dann sollte die Politik hinterfragen, ob sie die richtigen Berater hat.
.... zu immer härtere Maßnahmen
Und diese Beratergruppe ist es auch, die der Politik immer weitreichendere Einschränkungen empfiehlt. Eine Mehrheit in der Bevölkerung unterstützt diesen Kurs noch, darum ist er aus machtpolitischen Überlegungen für Söder und Merkel "alternativlos". Während wir inzwischen eine "Ein-Freund-Politik" erdulden, feiert man in China Volksfeste. Während wir Kontaktverfolgung mit handgeschriebenen Zetteln, Fax und Telefon betreiben, machen uns Taiwan und Südkorea vor, wie man die Pandemie unter Kontrolle bringen kann.
.... zu Statistiken und Zahlen
Viele Patienten, die ich sehe und gesehen habe, sind 80 Jahre und älter. Viele leiden mehr unter der Isolation und an anderen Vorerkrankungen. Statistisch ereignen sich in Deutschland die Hälfte aller Todesfälle in der Altersgruppe 80 plus. Die Sterblichkeit bei älteren Jahrgängen ist auch deshalb schon seit Jahren deutlich erhöht, weil wir eine alte Gesellschaft sind, die zu einer außergewöhnlich starken Besetzung dieser Altersjahrgänge führt. Auch wenn aufgrund von Covid-19 in einzelnen Kalenderwochen eine erhöhte Sterblichkeit zu beobachten war, lag die Gesamtsterblichkeit in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt unter dem alterungsbedingten Erwartungswert.
... besser Immunsystem stärken
Bisher fehlt ein wissenschaftlicher Nachweis, dass man sich beim Schlittenfahren oder Wintersport infizieren könnte. Ich persönlich halte nichts von Botschaften wie "bleib dahoam". Schon im ersten Lockdown habe ich dazu aufgerufen, die Wanderwege des Landkreises zu erkunden. In den Wald zu gehen und wenn immer möglich auf die Alltagsmaske zu verzichten. Was da alles als "Schutz" getragen wurde, schützt wie ein Maschendrahtzaun gegen Nebel. Übrigens: Diese Maskenpflicht wurde erst Ende April eingeführt. Die erste Welle war zu diesem Zeitpunkt schon überstanden.
... über Impfpannen und Impfangst
Da ich auf einer Covid-Station im Einsatz bin, hätte ich zum Eigenschutz eine Impfung einfordern können. Trotzdem müsste ich weiterhin die Schutzkleidung tragen. Und für ein politisches Zeichen hat im Landkreis Erding bereits der ehem. Vize-Landrat Schwimmer gesorgt. Der 71-jährige hat zwar Vorerkrankungen, dennoch wurde Kritik laut, als der Landkreis ihn für die Impfkampagne einspannte. Meine Frau, die auch im Gesundheitswesen arbeitet, sagt immer, "die, die am meisten Angst vor Corona haben, die bekommen es auch." Ich warte, bis ich regulär an der Reihe bin. Und bis dahin gibt es noch reiflich Zeit um zu überlegen, ob diese Impfung für mich sinnvoll ist.
... über Corona-Leugner und Hygienedemos
Laut einer Studie des Soziologen Oliver Nachtwey haben bei der letzten Bundestagswahl 21 Prozent der Demonstranten die Grünen und 17 Prozent die Linkspartei gewählt. Ganz offensichtlich nutzen diese Versammlungen auch Rechtsextreme und Reichsbürger um ihre verfassungsfeindlichen Motive zu verbreiten. Jeder anständige Demokrat sollte für sich selbst überprüfen, ob ein Protest in Form einer Demo auf dem Volksfestplatz in Moosburg oder Erding (wie vor Weihnachten geschehen) sinnvoll ist, oder ob man sich besser andernorts bei der Bewältigung der Pandemie einbringen könnte. Auch parteipolitisch kann man für seine Ziele und Überzeugungen eintreten und Mehrheiten organisieren.
Am Sonntagnachmittag gegen 15:50 Uhr fuhr ein 29-Jähriger aus dem östlichen Landkreis mit seinem Motorrad (BMW) die ED1 von Fraunberg kommend Richtung Maria Thalheim.