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11.11.2021 - Erding

Eröffnung der Ausstellung „… weil, du mich berührst“

Eröffneten gemeinsam die Ausstellung „… weil du mich berührst“: (v. l.) OB Max Gotz, Martin Garmaier, Andrea Schirnjack und Hans Otto Seitschek.Foto: © Carina Dollberger

Einblicke in das Leben Angehöriger von Menschen mit Demenz – Zitate in der Zerrissenheit zwischen Liebe, Trauer, Wut und Ohnmacht



In der Erdinger Stadtpfarrkirche St. Johann wurde die Ausstellung „… weil du mich berührst“ eröffnet. Die Ausstellung kann dort bis 18.11.2021 besucht werden. Von 19.11.2021 bis 25.11.2021 wird sie dann in der evangelischen Christuskirche zu sehen sein.

Die neue Leiterin der katholischen Seniorenpastoral im Landkreis Erding, Pastoralreferentin Andrea Schirnjack, eröffnete im Beisein von OB Max Gotz, Stadtpfarrer Martin Garmaier, Prof. Dr. Hans Otto Seitschek, Geschäftsführer des KBW und Carina Dollberger, Mitarbeiterin im KBW und Koordinatorin des kirchlichen Arbeitskreis „Leben Aktiv gestALTen“ die Ausstellung „... weil du mich berührst“.

Eigentlich hätte die Ausstellung und die Eröffnung im Fischers Seniorenzentrum stattfinden sollen. Leider ist dies aufgrund der pandemischen Lage nicht möglich.

Die Ausstellung in Erding findet dank einer Kooperation des Arbeitskreises „Leben aktiv gestalten“ im Landkreis Erding, dem Katholischen Bildungswerk Erding und der Abteilung
Seniorenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München statt.

Herr Jürgen Martini, der viele Jahre als Senioren-Seelsorger in Erding gearbeitet hat, hat die Ausstellung nach Erding geholt, um auf das wichtige Thema Demenz aufmerksam zu machen. Leider konnte Herr Martini bei der Eröffnung nun krankheitsbedingt nicht dabei sein.

Demenz in Zahlen

In Deutschland erkranken pro Tag durchschnittlich 900 Menschen neu an Demenz. Auf den Landkreis Erding übertragen bedeutet dies, dass innerhalb von zwei Tagen drei Menschen die Diagnose einer Demenzerkrankung erhalten.

Diese Zahlen machen die Herausforderung für Gesellschaft und Kirche sichtbar!
Hinter diesen Zahlen verschwinden die Betroffenen, die dementiell veränderten Menschen, ebenso wie deren Angehörige und die Menschen, die als Pflegende, als Betreuende und als Seelsorgende dementiell veränderte Menschen begleiten.

Die Ausstellung „…weil du mich berührst“, die Dr. Maria Kotulek, Fachreferentin für Demenz im Erzbischöflichen Ordinariat, initiiert hat und die die Münchner Künstlerin Karolin Bräg kreiert hat, verleiht den Angehörigen eine Stimme. Sie schenkt ihnen Ansehen und Würde.

Die Aussage einer Tochter ist symptomatisch für das, was viele Angehörige erleben: „Alle fragen nach meiner dementen Mutter. Niemand fragt, wie es mir eigentlich geht.“ Es kostet Kraft und braucht innere Stärke, zu erleben, wie sich ein geliebter Mensch verändert.
Für den Partner, die Partnerin, für die Töchter und Söhne und Schwiegerkinder kann das Zusammenleben belastend sein und zur Überforderung führen.

Besonders, wenn die Angehörigen auch die Pflegenden sind, schwindet die eigene Freiheit, weil das erkrankte Familienmitglied so viel Begleitung benötigt.

Diese Pflege erfordert ein unglaublich hohes Maß an Präsenz und bedeutet in ihrer physischen und psychischen Belastung einen riesigen Einschnitt in das eigene Leben.
Wer dann nicht für sich selbst sorgt, sondern auf eigene Hobbies und Auszeiten verzichtet, kann leicht an den Rand der eigenen Kräfte kommen.

Die innere Zerrissenheit pflegender Angehöriger zwischen Liebe, Trauer, Wut und Ohnmacht fängt die Stele der Künstlerin Karolin Bräg poetisch und realistisch ein. Von der Künstlerin gestaltete Zitate, Fotografien von Händen Angehöriger und Farbfelder geben Einblicke in die Welt der Angehörigen.
Karolin Bräg hat mit 25 Angehörigen gesprochen und die Essenz dieser Gespräche in Zitate gefasst.
Sie bat die Interviewten zudem um eine Handhaltung, die die momentane Beziehung zu ihrem von Demenz betroffenen Angehörigen ausdrückt.
Schließlich ließ sie sie eine Farbe auswählen, die ihnen Kraft gibt, und eine, die ihnen Kraft nimmt.
Die Stele von Karolin Bräg rüttelt wach und verstört, sie tröstet und gibt Kraft. Sie legt Zeugnis davon ab, wie zerbrechlich menschliches Leben ist, welche Kraft die Liebe hat und wie wichtig es ist, den eigenen Halt zu finden.

Demenz – eine Aufgabe für uns alle

OB Gotz würdigt die hochwertig gemachte Ausstellung und betont, wie wichtig es sei, Demenzkranken und deren Angehörigen Stimme zu geben, und dass wir alle lernen müssen, Demenz als Krankheit zu akzeptieren. Er sieht die Aufgabe auch gesamtgesellschaftlich und politisch.

So lobte er auch die Bemühungen all jener, die sich dieser Menschen schon annehmen und Strukturen aufbauen, wie Landrat Martin Bayerstorfer, der sich für den Bau einer eigenen Demenzstation im Fischer‘s Seniorenzentrum einsetzt, das BRK, die CARITAS, das Klinikum und vor allem alle Pflegekräfte.

Die Unterstützung der Angehörigen durch Betreuungsangebote für Demente sei schon lange ein Thema. 2008 wurde das betreute Wohnen in Erding geschaffen. Angehörige brauchen, so Gotz, neben der hohen Belastung auch Freizeit und Erholung.

Pfarrer Garmaier betonte im Gespräch, wie schwierig es für Angehörige oft sei, für sich selbst zu sorgen und auf die eigene Gesundheit zu achten, ohne Schuldgefühle zu haben. Der Austausch mit anderen Betroffenen oder auch professionelle Begleitung seien sehr wichtig.
Der Geschäftsführer des KBW Erding, Prof. Dr. Seitschek, sprach ebenso von der wachsenden Bedeutung des Themas „Demenz“, das nicht mehr übergangen werden darf.

Er hob hervor, dass die Würde erkrankter und pflegender Menschen besonders zu achten sei und dass trotz des Leids die eigene Ästhetik, die Schönheit, die auch dem hohen Alter bei allen Einschränkungen innewohnt, nicht vergessen werden darf.
Die Veranstalter hoffen nun auf regen Besuch der Ausstellung und darauf, dass der Demenz gesellschaftlich mehr Aufmerksamkeit zukommt.

Text: Andrea Schirnjack und Carina Dollberger

Quelle: Katholisches Bildungswerk Landkreis Erding e.V.

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